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Der Kapitalmarkt für Startups: Status Quo und zukünftige Perspektiven

In den letzten Jahren hat sich das Umfeld für Startups und deren Kapitalbeschaffung maßgeblich verändert. Während die Jahre bis 2022 durch niedrige Zinsen und eine hohe Liquidität auf den Kapitalmärkten geprägt waren, die zu einem Boom an Unternehmensbewertungen und einem starken Fokus auf Wachstum führten, hat sich die Lage seitdem deutlich eingetrübt. Diese Veränderungen betreffen nicht nur Startups, sondern auch Scale-Ups, also Unternehmen, die in der Skalierungsphase ihres Wachstums sind. In diesem Beitrag beleuchten wir, wie sich die Rahmenbedingungen für junge Unternehmen gewandelt haben und welche Faktoren künftig entscheidend für ihren Erfolg sein werden.

Kapitalmärkte im Wandel: Von hohen Bewertungen zu selektiver Finanzierung

Vor 2022 suchten Investoren nach attraktiven Renditemöglichkeiten, die sie vermehrt in schnell wachsenden Startups fanden. Durch die niedrigen Zinsen war Kapital günstig zu beschaffen, und die Risikobereitschaft, auch in Unternehmen mit unsicheren Zukunftsaussichten zu investieren, war hoch. Dies führte zu einer enormen Nachfrage nach Startups, deren Bewertungen oftmals in keinem Verhältnis zu ihren tatsächlichen Fundamentaldaten standen. Wachstum war das Hauptkriterium, während Profitabilität und nachhaltiges Wirtschaften oft in den Hintergrund rückten.

Durch die Nachwirkungen der Coronapandemie und den mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine verbundenen Preissteigerungen, drehte sich dieses Bild ab 2022 in eine umgekehrte Richtung. Seit Juli 2022 stieg der europäische Leitzins von 0 % auf mittlerweile 4,5 %, was Kapital für Investoren verteuerte. Parallel dazu stieg die Inflation, und es fehlten erfolgreiche „Exits“, bei denen Investoren ihre Investitionen mit Gewinn veräußern konnten. Weltweit konnten Unicorns ihre Rekordbewertung von kumulierten 3,96 Billionen US-Dollar aus dem November 2021 nicht halten. Dies hat dazu geführt, dass der Zugang zu frischem Kapital für Startups schwieriger und selektiver geworden ist. Investoren legen nun verstärkt Wert auf Kapitaleffizienz und die Fähigkeit von Startups, bereits in frühen Phasen profitabel zu arbeiten, um die gesunkenen Chancen auf Gewinne durch Exits auszugleichen. Allein im Jahr 2022 brach das Investitionsvolumen in Europa um 18 % gegenüber 2021 ein.

Herausforderungen und Reaktionen der Scale-Ups

Aufstrebende Unternehmen sind unterschiedlich von dieser neuen Realität betroffen. Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen und klaren Wachstumsstrategien, wie etwa Scalable Capital, Trade Republic oder Flixbus, konnten sich in dieser neuen Marktumgebung behaupten. Diese Firmen haben es geschafft, ihre hohen Bewertungen durch nachhaltiges Wachstum zu rechtfertigen. Scalable Capital konnte seinen Umsatz im Krisenjahr 2022 um 75 % auf fast 130 Millionen Euro steigern. Im gleichen Jahr konnte Flixbus erfolgreich nach Kanada expandieren und in Europa das eigene Streckennetz ausbauen. Sie sind in der Lage, auch in einem schwierigeren Marktumfeld Kapital zu beschaffen, da sie Investoren durch bewährte Geschäftsmodelle und solide Wachstumsperspektiven überzeugen können.

Andererseits gibt es Unternehmen, die stärker unter dem veränderten Marktumfeld leiden. Startups wie N26, WeFox oder Gorillas, die durch Preisanstiege, gestiegene Kosten und schwächere Geschäftsmodelle ins Straucheln geraten sind, stehen vor großen Herausforderungen. Einige dieser Unternehmen müssen sich neu erfinden, um sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Interne Restrukturierungen, Anpassungen der Geschäftspläne und ein verstärkter Fokus auf Profitabilität sind häufige Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Überleben dieser Firmen zu sichern. Ein Beispiel dafür ist Klarna, die nach dem Zusammenbruch ihrer anfangs hoch gehandelten Bewertung durch eine erfolgreiche Umstrukturierung und Anpassungen des Geschäftsmodells auf dem Weg der Erholung sind. Seit dem zweiten Quartal 2023 befindet sich der schwedische Finanzdienstleister wieder in der profitablen Zone.

Die Zukunft der Kapitalbeschaffung: Profitabilität und Effizienz im Fokus

Die Kapitalbeschaffung wird für Startups in den kommenden Jahren zweifellos anspruchsvoller. Investoren sind zurückhaltender und investieren selektiver. Die Zeiten, in denen hohe Wachstumsraten alleine ausgereicht haben, um Kapital zu sichern, sind vorbei. Stattdessen stehen Profitabilität und Effizienz im Mittelpunkt. Startups müssen zeigen, dass sie in der Lage sind, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln effizient zu wirtschaften und möglichst schnell in die Gewinnzone zu kommen. Im Jahr 2022 konnten 34 % aller Startups in Europa einen Profit nachweisen. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 26 %.

Doch die Krise birgt auch Chancen. Der oft zitierte Spruch „In der Krise werden Champions geboren“ trifft nach wie vor zu. Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und sich auf Profitabilität zu fokussieren, können in dieser Phase langfristige Erfolgsgeschichten schreiben. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten entstehen oft innovative Lösungen und Geschäftsmodelle, die nicht nur auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtet sind, sondern sich langfristig durchsetzen.

Fazit: Eine neue Ära für Startups

Für junge Unternehmen bedeutet die aktuelle Situation, dass sie sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen müssen. Die Kapitalmärkte sind selektiver geworden, und Startups müssen mehr denn je beweisen, dass sie nicht nur wachsen, sondern auch profitabel und effizient wirtschaften können. Wer in der Lage ist, sein Geschäftsmodell zu optimieren und sich an die neuen Herausforderungen anzupassen, kann gestärkt aus der Krise hervorgehen. Besonders der Anteil von Investitionen in Startups in der Frühphase stieg am Finanzierungsvolumen gemessen im Jahr 2022 um acht Prozent (27 % in 2021 vs. 35 % in 2022).

Die Zukunft gehört Gründern, die ihre Strategien klar auf Profitabilität und Effizienz ausrichten. Für diese Unternehmen bestehen trotz des härteren Finanzierungsumfelds weiterhin Chancen, sich erfolgreich am Markt zu etablieren und langfristig erfolgreich zu sein.

Selektives Investieren bringt allerdings nicht nur für Startups Probleme. Auch Investoren haben es schwerer passende Unternehmen für ihr Invest zu finden. Hier bietet der Pitch Club Abhilfe. Am 18. September treten auf dem Pitch Club #31 in Frankfurt erneut spannende, vorselektierte Startups für erfahrene Investoren auf. Ein besonderer Fokus liegt hier auf frühphasigen Unternehmen, die bereits eine erste Marktreife nachweisen können. Wer als Kapitalgeber am invite-only Event teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 17. September bewerben.

Auch für 2025 steht bereits der Fahrplan des Pitch Clubs fest. Mit dem Pitch Club #32 am 12. März und dem Pitch Club #33 am 3. September finden wieder zwei Editionen in Frankfurt statt. Interessierte Gründer können sich ab sofort für die Editionen im kommenden Jahr bewerben.

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