Authada

Was wurde aus: Authada

In dieser Rubrik stellen wir Euch regelmäßig Teilnehmer aus vergangenen Pitch Club Editionen vor.

Wir reden heute mit Authada. Das Startup wurde von Jörg Jessen, Andreas Plies und Robin Acker im Jahr 2015 gegründet. Authada war im Januar 2015 beim Pitch Club #3 in Frankfurt am Main dabei. Jörg und Andreas geben uns einen kleinen Einblick, was seitdem passiert ist.


Jörg Jessen, Gründer von Authada

Andreas Pliess, Gründer von Authada

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Jörg: Ich bin Jörg Jessen, geschäftsführender Gesellschafter der Authada GmbH.

Andreas: Und ich bin Andreas Plies, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter. Zusammen mit Robin Acker haben wir Authada im Mai 2015 gegründet. Robin ist aktuell unser CPO.

Jörg: Genau, und Authada ist ein Cybersecurity-Startup und ein Spin-off der Hochschule Darmstadt. Wir bieten Lösungen für das Ausweisen in der digitalen Welt an. Unsere Produkte sind für eine mobile, digitale Identifizierung des Nutzers entwickelt — etwa für eine Kontoeröffnung bei einer Bank oder dem Kauf einer Prepaid-SIM-Karte. Dafür braucht der Nutzer lediglich seinen Personalausweis und seine sechsstellige PIN — zusammen mit der Authada-App kann er sich so aus der Ferne mit einem NFC-fähigen Smartphone rechtssicher und schnell legitimieren, statt zeitaufwändige Post- oder Video-Ident-Verfahren nutzen zu müssen.


Was ist seit Eurer Teilnahme am Pitch Club im Jahr 2015 passiert?

Jörg: Nach dem Pitch im März 2015 ist es Robin, Andreas und mir gelungen, einen sehr bekannten Business-Angel an Bord zu holen.

Andreas: Das war die Initialzündung, um dann im Mai 2015 unser bis dato durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Startup als GmbH in Darmstadt zu gründen. Nach dem Pitch ist also ganz schön viel passiert — im März noch auf dem Weg zum Gründer, im Mai waren wir drei dann Unternehmer.


Konntet Ihr durch Eure Teilnahme am Pitch Club wichtige Kontakte knüpfen und was haben diese Kontakte bewirkt?

Jörg: Ja absolut, denn wir hatten in Stefan Maas nicht nur einen großen Fürsprecher für uns gefunden, sondern auch durch die Verbindung zu Sebastian Schäfer hat sich eine ausgezeichnete Basis für neue und wertvolle Business-Kontakte sowie erste Investment Gespräche ergeben.


Was sind eure größten unternehmerischen Erfolge und Fortschritte seit der Teilnahme am Pitch Club?

Jörg: Unmittelbar nach der Teilnahme am Pitch Club war es natürlich die Gründung der Authada GmbH und die Beteiligung in uns, durch den Business-Angel. Damit verbunden war die Fortentwicklung und der erste personelle Aufbau ab Juni 2016 durch die Frühphasen-Beteiligung der in Frankfurt börsennotierten FinLab AG in uns.

Andreas: Neben diesen unternehmerischen Meilensteinen konnten wir aber auch produktseitig Ziele erreichen: unsere eID-Core Produkte für die verschiedenen Märkte fertig entwickeln.

Seit Beginn des Jahres 2018 sind diese auch durch das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)offiziell zertifiziert und damit sind wir das erste und einzige Unternehmen im Bereich der mobilen Identifizierung.


Beschreibt den wichtigsten Tag oder die wichtigste Entscheidung seit Eurer Unternehmensgründung!

Jörg: Ein ganz wichtiger Tag war für uns, Mitte Mai 2018, als wir mit dem ersten B2B Kunden live gegangen sind. Und das in dem äußerst anspruchsvollen Markt für Identifizierungslösungen und dann auch noch für Banken und FinTech-Unternehmen.

Unseren ersten Go-live haben wir mit ayondo zusammen bestritten, einem deutsch-britischen FinTech-Startup. Die nächsten Kunden — auch sehr bekannte Brands darunter — werden schon in diesem Sommer mit unseren Produkten live gehen.

Andreas: Jörg hat völlig recht: das Go-live mit unserem ersten Kunden war der Meilenstein auf den wir einfach mit viel Energie sehr lange hingearbeitet haben. Mittlerweile ja sogar mit einem Team von 25 Mitarbeitern.


Was hat euch den entscheidenden Impuls zur Gründung von Authada gegeben und was würdet ihr heute machen, wenn ihr diesem Impuls nicht gefolgt wärt?

Jörg: Der entscheidende Impuls kam schon sehr früh im Jahr 2013 durch den Gewinn des „Gründerwettbewerbs IKT Innovativ“ für Digitale Innovationen durch den VDI und VDE Deutschland.

Andreas: Stimmt, damals noch unter dem Arbeitstitel SECCO. Dann erfolgte eine hohe sechsstellige Summe als Investment über den Zeitverlauf bis 2016 durch das Exzellenz-Programm des BMWi, EXiST-Forschungstransfer und der Grundstein für den weiteren Erfolg durch die Hinzunahme von Management- und Gründer- Kompetenz, um das Spin-off aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft sozusagen auf die Straße zu bringen.

Jörg: Hätten wir dies nicht zu dritt zusammen mit unserem Professor als Link zur Forschung und Wissenschaft gemacht, dann hätte ich persönlich wahrscheinlich ein anderes Technologie-Startup gegründet oder mitgegründet, wie schon davor in Berlin und München. Aber zum Glück …


Wie würdet ihr die momentane Lage in eurer Branche beschreiben und was ist eurer Meinung nach das wichtigste, um in eurer Branche erfolgreich zu sein?

Jörg: Es ist schwierig von einer Branche zu sprechen, die wir mit unseren Produkten bedienen, denn es ist vielmehr das Thema „Digitale Identität des Einzelnen“ für alle denkbaren Marktsegmente, in denen sich ein Endnutzer entweder aus der Ferne legitimieren muss — aufgrund von regulatorischer Anforderungen in Deutschland und der Europäischen Union (EU).

Wenn wir nicht von der Fernidentifizierung sprechen, geht es alternativ um eine vor Ort Identifizierung mit dem Personalausweis. Immer jedoch kontaktlos über die NFC-Schnittstelle eines mobilen oder stationären Endgeräts.

Unser unternehmerischer Erfolg liegt in der breiten Akzeptanzunserer Produkte in den verschiedenen Marktsegmenten als ein Standard-Setting in Deutschland und in der EU.


Was ist eurer Meinung nach das Wichtigste, um als Gründer allgemein erfolgreich zu sein?

Andreas: Ausdauer! Um aus einer Idee und mithilfe von innovativen Technologien Produkte zu entwickeln, die auf dem Markt nachgefragt werden, braucht es vor allem Ausdauer.

Wir sehen eine Dreifaltigkeit von Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Gründung entscheidend sind: hohe technologische Kompetenz und Detailbesessenheit, Prozessorientierung und Optimierung von Strukturen, Visionär sein gepaart mit strikter Vertriebsorientierung.


Das Pitch Club Team bedankt sich bei Authada für diesen Beitrag wünscht weiterhin viel Erfolg!

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